Wie anfangen?

Es geht mir oft so, dass ich vor einer Aufgabe stehe, die mir im Ablauf noch nicht so klar ist. Ich weiß noch nicht, wie ich anfangen soll.

Entweder weiß ich noch nicht, wie ich vorgehen soll oder ich muss ein Programm oder eine Technik verwenden, in der ich ungeübt bin, weil ich sie nur hin und wieder ausführe.

Prokrastination!

Ja, dann geht es mir oft genauso wie Ihnen: ich mache erst etwas anderes – und vielleicht sogar etwas, was gar nicht auf dem Plan stand.

Aufschieberitis oder Prokrastination nennt man das.

Ja, auch ich prokrastiniere manchmal!

 

 

Ein Trick, der Sie auch weiterbringt

Aber ich habe einen Trick, mit dem ich mich oft überrumpeln kann.

Ich gebe mir eine bestimmte Zeit vor – 5 Minuten oder 15 Minuten -, in der ich mit der Aufgabe mal so anfange.

Und dann beginne ich – mit dem neuen Programm, mit den neuen Layout oder dem Akquisitionsbrief.

Ich arbeite dann so gut es geht daran, denn häufig klappt rein gar nichts. Dabei fallen mir dann natürlich die Dinge auf, die fehlen, zum Beispiel ein neues Bild für den Lead Magneten oder eine Skizze zur Veranschaulichung.

Das alles notiere ich mir handschriftlich auf ein Blatt Papier. Es liegt immer ein Stapel weißes Papier in Griffweite und überall meine kleinen DIN A5- Notizzettel, die im ganzen Haus verteilt sind und mit einem Bleistift bereit liegen, meine Gedankenblitze zu empfangen.

Oft habe ich das Gefühl, nach diesen 5 Minuten sind die Zusatzaufgaben schon auf 2 Arbeitstage angewachsen!

Wenn es keinen Spaß mehr macht oder ich tatsächlich erst eine solche „Nebenaufgabe“ erledigen muss, um an der „Hauptaufgabe“ weiter machen zu können, stoppe ich diese Arbeit.

Wichtig dabei ist: Ich mache mir keine Zielvorgabe. Es kommt dabei raus, was rauskommt.

 

Bei Aufschieberitis: Einfach mal anfangen. Wichtig ist, dass es keine Zielvorgabe gibt. Vielleicht mit einer Zeitvorgabe von 5 Minuten. Share on X

 

Freude auf das Ergebnis und Spaß am Ergebnis

Ja, ich spreche mit Absicht von „Spaß“. Ich will Freude an meinem Tun haben. Das heißt aber nicht, dass ich den ganzen Tag lachend am Schreibtisch sitze.

Ja, Freude auf das Ergebnis und Freude am Ergebnis sind mir wichtig.

 

Ja, Freude auf das Ergebnis und Freude am Ergebnis sind mir wichtig. Share on X

 

Und wenn dieser Spaß durch den Frust des Scheiterns aufgebraucht ist, dann beende ich diese Aufgabe und beginne etwas, was mir jetzt mehr Freude macht.

 

 

Kontinuierliches Arbeiten oder unter Zeitdruck

Da ich eine kontinuierliche Arbeiterin bin, also selten Aufgaben bis auf den letzten Drücker auflaufen lasse, kann ich mir das leisten.

So habe ich oft diese Wahl. Und ich liebe es, diese Wahl zu haben!

Und jetzt kommt das Unterbewusstsein ins Spiel

Während ich mich jetzt vielleicht mit einer etwas einfacheren, routinierteren Aufgabe beschäftige, rattert mein Unterbewusstsein alle Möglichkeiten durch, die noch zur Verbesserung oder Lösung der vorherigen Aufgabe führen können.

Vera Birkenbihl hat es mal so dargestellt:

Unser Gedächtnis ist wie ein Schubladenschrank, in dessen Schubladen unser Wissen verstaut ist. Das Wissen, das wir lange nicht mehr benötigten, kommt in die untersten Schubladen und gerät oft in Vergessenheit.

 

Nach #Vera Birkenbihl: Unser Gedächtnis ist wie ein Schubladenschrank, in dessen Schubladen unser Wissen verstaut ist. Share on X

 

Die Dinge, die wir oft wiederholen und immer wieder brauchen, befinden sich in den oberen Schubladen. Für Dinge, die wir immer wieder tun, wie Autofahren haben, sich dafür sogar schon Spuren in unserem Hirn manifestiert.

Das Unterbewusstsein arbeitet Tag und Nacht

Für unser Unterbewusstsein heisst es: sofort anfangen“

Unser Unterbewusstsein beschäftigt sich nun Tag und Nacht mit der Lösung des anstehenden Problems. Es zieht auch die unteren Schubladen in unserer Erinnerungsablage auf und sieht sich da mal um.

 

Unser Unterbewusstsein beschäftigt sich Tag und Nacht mit der Lösung des anstehenden Problems. Share on X

 

Plötzlich fallen uns ganz andere Zusammenhänge zu unserer Aufgabe ein.

Und all diese Gedanken notiere ich dann auf den Zettelchen und trage sie zusammen.

Eine neue Aktionsliste

Bis ich mich wieder an diese Aufgabe setze, habe ich nicht nur die To-Dos aus meiner Aktionsliste, die während der ersten Phase des Tuns entstand, sondern auch noch eine Menge Material aus meinem Wissensgedächtnis.

Vielleicht auch schon eine Idee, die so spannend ist, dass ich sie sofort ausprobieren, sofort anfangen will.

Ich jedenfalls habe ein nachtaktives Unterbewusstsein und oft fällt mir nachts das Beste ein. Ich schreibe es natürlich auch dann auf. Und oft ist es genau das, was mich dann früh wieder aus dem Bett treibt. Ich erwarte ein gutes Ergebnis und will wissen, ob es tatsächlich auch so ist.

Ende der Prokrastination

Jetzt ist keine Frage der Prokrastination mehr vorhanden. Die Aufgabe hat eine Eigendynamik bekommen, die mir hilft über weitere Hürden zu kommen.

Selbst wenn ich noch drei- bis viermal stoppen muss, um mein Unterbewusstsein arbeiten zu lassen.

Scheitern ist Arbeitsvorbereitung

Dann bekommt das Scheitern auch eine andere Bedeutung – im NLP: ein Reframing, einen neuen Rahmen drum setzen, es aus einem anderen Blickwinkel betrachten.  Dann ist das sogenannte Scheitern nur die Sondierung für die Arbeitsvorbereitung der Aufgabe.

 

Das sogenannte Scheitern nur die Sondierung für die Arbeitsvorbereitung der Aufgabe. Share on X

 

So, wie sich ein Koch die Zutaten bereit legt, müssen wir auch unsere Aufgaben vorbereiten. Und wenn wir die Abläufe der Aufgaben eben noch nicht kennen, dann müssen wir ausprobieren und sondieren, was wir dafür benötigen: ein Bild, einen Text einen Link, etc.

Wenn wir alles zusammenhaben, hat sich auch schon ein Plan für das Vorgehen ausgebildet und selbst, wenn dies noch nicht der richtige Weg ist, „wir sitzen schon mal auf dem Riesen“. Denn:

 

„Wer auf dem Riesen sitzt, kann getrost in die Weite kucken.“

 

Wer auf dem Riesen sitzt, kann getrost in die Weite kucken. Share on X

 

Was heißt das?

Es ist leichter ein Schriftstück, zum Beispiel einen Akquisebrief zu verbessern, indem Sie eine vorhandene Version korrigieren und erweitern, als ihn auf einem weißen Blatt Papier vollkommen neu aufzusetzen. Der Korrektur hat schon eine Vorlage, die uns sogar zu etwas noch Besserem inspiriert.

Reframing ist der Schlüssel zu Eigen-Motivation

Reframing ist überhaupt ein super Werkzeug, um sich selbst zu motivieren.

 

Reframing ist der Schlüssel zur Eigen-Motivation. Share on X

 

Ich will Ihnen hier mal ein Beispiel geben.

Ich kann nur mit dem Zeigefinger tippen. Der linke Zeigefinger tippt die Hochtaste und der rechte die Buchstaben. Und ich schaue immer auf die Tastatur.

Ja, so habe ich auch meine Bücher geschrieben. ?

10 Finger-Schreibsystem

Ich bewundere Menschen, die mit 10 Fingern schreiben können. Und natürlich habe ich auch mal einen Selbstlern-Kurs belegt.

Nur leider bin ich in Bezug auf die Feinmotorik etwas ungelenk. Es brauchte lange Zeit, Schwimmen oder Radfahren zu lernen, also die Koordination von Armen und Beinen oder der linken mit der rechten Hand.

Wie auch beim Orientierungssinn hat mich das Universum auf diesem Gebiet etwas vergessen. Aber ich bin zufrieden, weil der Strauß meiner Begabungen dennoch recht groß ist. ?

Zeitverschwendung oder Anfang für etwas Neues: Anfangen ist der Schlüssel

Jahrelang haderte ich also mit mir, dass ich erst alles handschriftlich verfassen muss, um es dann in den Computer zu übertragen. Was für eine Zeitverschwendung!

Also versuchte ich es mit den Sprachsystemen, aber auch das war immer wieder abenteuerlich.

Bis mir jemand sagte: „Das macht doch nichts. Dann schreibe mit der Hand und die Abschrift ist dann die erste Revision.“

Da hat es bei mir „Klick“ gemacht.

Tatsächlich ist diese Erstkorrektur der Anfang für etwas Neues, noch nicht Dagewesenes. Das ist Kreativität, die wir alle reichlich haben.

Noch ein Tipp zum Anfangen

Alles, was Sie für diese Aufgabe erstellen, ist eine Vorlage für eine nächste Aufgabe. Deshalb lohnt es sich, alle Teil-Aufgaben mit größtmöglicher Sorgfalt durchzuführen.

 

 

Fazit

Geben Sie Ihrem Unterbewusstsein die Möglichkeit mitzuarbeiten, indem Sie einfach mal anfangen. Dann wird aus dem Scheitern die Arbeitsvorbereitung für die Lösung der Aufgabe.

 

Lassen Sie Ihr Unterbewusstsein mitspielen! Share on X

 

 

Bildnachweis: Pixabay; Annette Kunow

 

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Über Annette Kunow

Mein Name ist Annette Kunow und ich bin Unternehmerin, Künstlerin und Hochschullehrerin a. D.

30 Jahre machte ich nun diesen “Trigat” zwischen Hochschule, Unternehmen und Kunst. Ich schaffte es immer wieder, die Synergien zwischen diesen drei Standbeinen herzustellen.

Nur so funktionierte es: Durch die Tätigkeit in meinem Unternehmen KISP bereicherte ich den Unterricht an der Hochschule in der Technischen Mechanik und im Projektmanagement mit Beispielen aus der Praxis.

In der Kunst kann ich dann meine andere Seite leben. Meine Bilder stelle ich mittlerweile weltweit aus.

Ich kann das alles gut integrieren und möchte keine dieser Seiten missen.

About Annette Kunow

Mein Name ist Annette Kunow und ich bin Unternehmerin, Künstlerin und Hochschullehrerin a. D.

30 Jahre machte ich nun diesen “Trigat” zwischen Hochschule, Unternehmen und Kunst. Ich schaffte es immer wieder, die Synergien zwischen diesen drei Standbeinen herzustellen.

Nur so funktionierte es: Durch die Tätigkeit in meinem Unternehmen KISP bereicherte ich den Unterricht an der Hochschule in der Technischen Mechanik und im Projektmanagement mit Beispielen aus der Praxis. Durch die Kreativität bekam ich die notwendige Energie.

  • Hallo und Guten Tag,

    klingt alles sehr gut und sehr Inspirierend.

    Ja, ich kenne das nur zu genau. Das Anfangen der eben wichtigsten Aufgabe bei einem Projekt. Bei mir ist es die Telefonakquise im Neikundenbereich. Also das Outbound, eben die Königsdisziplin.
    Und nur so habe ich die Möglichkeit Neue Kunden zu gewinnen. Aber immer und immer wieder mache ich nebenbei andere Aufgaben. Z.B. den Gesprächsleitfaden verbesseren, eine Neue Liste erstellen oder erst mal wier nur recherchieren.

    Dabei ist es enorm wichtig die meistenb Stunden pro Woche z.B. mit der Telonie zu verbringen.

    So eine Art „Innerer Schweinehund“ muss doch immer wieder überwunden werden.

    Aber man Arbeitet ja daran. 🙂

    Viele Grüße aus dem Home Offcie in Hannover

    • Hallo Herr Rose,
      Ja, der „Innere Schweinehund“, den wir ja alle haben. Auch ich!
      Aber doch, wie gut, dass er sich etwas zähmen lässt. Mit der Zeit gewöhnt er sich daran. 🙂
      Und wenn er dann mal wieder (aber nur hin und wieder) störrisch ist, können wir ihm auch einmal verzeihen, oder? 🙂
      Liebe Grüße
      Annette Kunow

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