Ich bat David Goebel von SinnSTIFTen.biz ziemlich spontan, einen Gastartikel über Krise und Selbstführung zu schreiben. Ausgangspunkt war ein Telefonat, indem ich ihm erklärte, warum ich nicht noch einen Beitrag zur Überwindung der Corona-Krise schreiben werde. David meinte, dass es ja oft wie eine Beschuldigung daherkommt, statt einer Hilfe. So entstand die Idee zu diesem Artikel „Du bist ja eh selbst schuld! Oder?“
Hier ist David Goebels Artikel über Schuld. Viel Spaß beim Lesen — und vielleicht ist ein Ausflug in die Rhetorik jetzt das richtige für Sie!
Du bist ja eh selbst schuld! Oder?
Es nervt mich und du kennst das vermutlich auch aus deinem Leben. Der Vorwurf kommt spontan. Von einem anderen Menschen oder noch schlimmer … du verurteilst dich damit selbst. Was ist passiert?
Irgendwann einmal in deinem Leben hast du eine Entscheidung getroffen. Dieser Job, dieser Partner, dieses Handy, diese Geschäftsausrichtung. Doch dann passiert das Unerwartete.
Es ändert sich etwas grundlegend. Dein Freund betrügt dich, eine Krankheit zwingt dich in die Knie oder die Corona-Krise lässt dein Business zusammenbrechen. Und dann machst du dir Vorwürfe:
- Warum habe ich …?
- Ach, hätte ich doch nur …?
- Wie konnte ich nur so blöd sein?
Oder aber – und das passiert viel öfter – du gibst anderen die Schuld.
- Immer diese blöden …
- Schuld ist nur …
- Wenn … das nicht getan hätte, dann …
Ein bisschen Dampf ablassen darf sein und ist auch gesund. Aber nur, wenn du dort auch wieder hinausfindest.
Was ist Schuld eigentlich?
Schuld ist zeitlich immer auf die Vergangenheit orientiert. Früher hast du etwas getan oder unterlassen, wofür du dich heute noch schuldig fühlst.
Lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte: Schuld fühlt sich nie gut an!
Doch wofür gibt es Schuld? Hat sie einen Zweck?
Unser Gehirn erinnert sich um ein Vielfaches besser an Erlebnisse mit hoher emotionaler Beteiligung. Das betrifft sowohl den ersten Kuss als auch, wenn du dich gestritten hast. Starke Gefühle sind der Kleber, der Erfahrungen schneller zugreifbar macht.
Von daher könnten Schuldgefühle uns warnen wollen, damit wir unsere Fehler nicht wiederholen.
Das Marionetten-Hintertürchen
Wenn du eine strafrechtliche Schuld abgebüßt hast, dann bist du danach wieder frei. Wenn du eine emotionale Schuld mit dir schleppst, dann wirst du erst dann frei, sobald du das Schuldgefühl losgelassen hast.
Es gibt Menschen, die sind erstaunlich gut darin, die Schuldgefühle Anderer zu erspüren und zu nutzen. Solange du dich schuldig fühlst, können sie dich steuern.
Es soll sogar Firmen, religiöse Institutionen geben, die deine Schuldgefühle am Leben erhalten und schüren – ja sogar in Rituale verpacken – damit du abhängig von ihnen bleibst. Habe ich mal gehört.
Es gibt keine Schuld, zeig sie mir!
Es gibt Handlungen, die durch Schuldgefühle ausgelöst werden. Aber Schuld gibt es nicht. Sie ist nur ein Konzept im Kopf. Du kannst Schuld nicht in eine Schublade legen und sie mir zeigen.
Aber es gibt Menschen, die dich gerne mit Schuldgefühlen steuern wollen.
Experiment: Bin ich ein freier Mensch?
Was ist, wenn kein anderer Mensch dich steuert?
Ich bitte dich:
Zieh jetzt mal die Mundwinkel nach oben und lächle!
Hast du gelächelt? Oder hast du gedacht, ich bin doch nicht blöd und lächle jetzt, nur weil der mir das befiehlt?
Egal, du hast dir selbst bewiesen, wer über deine Gefühle wacht.
Schuld hat noch eine Schwester: Angst
Schuld ist nur die eine Fessel, die dich davon abhält, das Leben deiner Träume zu leben. Denn Schuld hat noch eine Schwester – die Angst. Auch Angst kann dein Leben bestimmen, solange du es zulässt.
Während sich Schuld auf die Vergangenheit richtet, zeigt die Angst in die Zukunft. Du befürchtest, dass etwas Schlimmes passiert, wenn du x oder y tust (oder nicht tust).
Natürlich gibt es auch hier die gute, natürliche Angst. Wenn du nachts durch eine zwielichtige Gegend gehst und dein Puls schneller wird, dann bereitet sich dein Körper auf Gefahren vor. Vielleicht musst du bald schnell rennen.
Aber viel öfter ist Angst eine Ausrede für dich, etwas zu erledigen.
- Ich kann doch nicht einfach …
- Was denken die Anderen, wenn ich …
- Wenn ich x, dann y.
- Ich bin noch nicht bereit, um …
Dabei basieren deine Überlegungen nur sehr selten auch wirklich gemachten Erfahrungen.
Die Rettung lautet: Verantwortung
Es gibt eine sehr gute Frage. Die stelle ich mir immer, wenn ich in solche Situationen gerate, in denen ich Schuld oder Angst spüre.
Was kann ich jetzt tun, um mein gewünschtes Ergebnis zu erreichen?
Diese Frage holt mich (und hoffentlich auch dich) wieder aus Vergangenheit und Zukunft zurück in die Gegenwart. Und sie führt dir deine Macht vor Augen.
Diese Macht lautet: Du kannst jederzeit eine neue Entscheidung treffen.
Fazit
- Setz dir ein Ziel -> Wo willst du z. B. in 1 Jahr stehen?
- Skizziere den Weg -> Bedenke: Ein Plan ist immer nur der aktuelle Stand des Irrtums.
- Mach dich auf den Weg und prüfe, ob du deinem Ziel näher kommst.
- Falls nicht, korrigiere deinen Kurs.
- Und immer lächeln. Du bestimmst darüber ?
Bildnachweis: David Goebel
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Über den Autor
Normalerweise schreibt David Goebel auf seinem Blog SinnSTIFTen.biz über Themen wie Flipchartgestaltung oder über Geschäftsmodelle. Aber diesmal wollte er dir einen Schubs aus der Jammerzone geben. Schön, wenn es geklappt hat.