Der Verzweiflung nahe, habe ich die Situation analysiert und eine Entscheidung getroffen.
Ja, es passiert mir doch immer wieder, dass ich mich maßlos überfordere.
Wie das?
Ich kenne keine Grenzen! Ich habe oft anfangs zu viel Motivation.
Und, wenn ich dann eine Idee habe oder von außen bekomme, dann muss es gleich alles und groß und mehr sein. Ich bin dann über-motiviert.
Und damit stelle ich mir dann selbst die Falle!
„Mein erster Online-Kurs“
So auch jetzt wieder im Online-Kurs „Mein erster Online-Kurs“. Obwohl Marit Alke uns deutlich und immer wieder warnte, nicht zu groß anzufangen, um zum Ende des Kurses nach 12 Wochen ein kleines Erfolgserlebnis zu haben, musste es bei mir gleich ein sehr großer Kurs von 12 Wochen sein.
Ich beschränkte mich auf 12 Wochen! ?
Natürlich habe ich das Ganze völlig unterschätzt. Meine Fehlannahme war, dass es nur um das Inhaltliche ging.
Ha, das habe ich natürlich: Jahrelange Erfahrung, Seminare und Workshops auf diesem Gebiet.
Mein ganzes Wissen sollte raus!
Online-Marketing
Nein, es ging in erster Linie für mich um den Einstieg in das Online-Marketing. Das war mir ja schon klar, denn ich hatte schon vor Jahren Videos online gestellt, die keine oder nur wenige Besucher hatten.
Prinzipiell war mir das ja alles klar, aber die Umsetzung hatte es in sich.
Double OptIn
Alleine mit dem Double OptIn verbrachte ich 4 Wochen, bis es auf meiner Website richtig installiert war.
Und wie es so ist: Auch meine Erfolgsteam-Mitstreiter hatten dafür entweder ein anderes Programm oder auch noch nicht die Erfahrung, um mir helfen zu können.
Aber auch Hilfe von außen erwies sich schwieriger als angenommen.
Denn ich bin ein Newbee im Online-Marketing und kannte bis vor 1 Jahr diese ganzen Begriffe noch nicht und wusste so auch nicht, was ein Double OptIn überhaupt ist.
Lernkurve
Nun ja, meine Lernkurve war hoch. Und das macht ja auch Spaß (, wenn mal etwas klappt!). Dann stieg die Motivation natürlich sofort.
Aber ich gebe nicht so schnell auf, wenn ich mich mal für etwas entschieden habe.
Mein Rücken schmerzte, weil ich total verspannt war. Mein Physiotherapeut fragte schon gar nicht mehr nach, wie die Woche war …
Terminverschiebung
Ich fand mich toll und einsichtig, den Kurs nicht schon nach 4 Wochen, sondern erst im Januar nach ca. 8 Wochen starten zu lassen! ?
Nach 2 Monaten Learning.
Schließlich freundete ich mich sogar mit einem Termin nach Ostern an. „Ja, ich lass da mal ein wenig Luft raus …“
Aber es ging alles schief
Und es ging eigentlich alles schief, was schief gehen konnte. Die ersten Videos mussten 5-6 mal „gedreht“ werden. Dann war der Ton aber immer noch nicht gut oder ich verlor die Aufnahme, weil ich sie nicht richtig gesichert oder falsch geschnitten hatte.
Und das alles, obwohl ich die Anleitungs-Videos mindestens 5 mal angesehen hatte. Schon das kostete mehrere Stunden!
Schließlich verschickte ich zum Launch die falschen Mails. Meine Interessenten meldeten sich ab. ?
Einer schrieb mir sogar: „Wenn Sie das noch nicht mal hinkriegen, …“
So langsam wuchs auch in mir der Frust. Und ich bin da ziemlich hartnäckig.
Aber: Ich wollte diesen Online-Kurs machen! Punkt.
Terminverschiebung 2
Ende Marz/Anfang April sah ich ein, dass auch der Termin nach Ostern etwas zu früh geraten würde und verschob noch einmal die Deadline zum 1. Mai.
Die Technik hatte noch einige Späßchen für mich auf Lager und ich hatte lange das Gefühl, auf der Stelle zu treten.
Ich kam gar nicht dazu, Inhalte zu produzieren. Ich war nun monatelang mit den verschieden Programmen – mit WordPress, mit ActiveCampaign, mit Camtasia, etc. – zugange und sah kein Licht am Ende des Tunnels.
Und natürlich gab es wenig positives Feedback von meinen Interessenten. Wie auch? Sie bekamen ja wenig von mir. Ich hatte ja mit mir zu tun.
Und neben dieser Tätigkeit sollen ja noch die Social Media Kanäle mit Blogartikeln und gutem Content bespielt werden. Ein Mammutprojekt, das wahrscheinlich schon viel ist, wenn man es hauptberuflich tut. Aber als Nebentätigkeit eine große Herausforderung! Wirklich!
Ich stand teilweise schon um 4:00 auf. Ich konnte eh nicht mehr schlafen, denn der Kurs ging mir Tag und Nacht durch den Kopf. Nachts gerne mit kreativen Ideen, die ich dann morgens sofort umsetzte.
Nun ja, nach ein paar Wochen war ich dann ausgelaugt.
Jetzt musste eine Entscheidung her, um mich aus diesem Tief zu holen.
Analyse + Entscheidung
Was ich auch immer meinem Coachees weitergebe, wandte ich jetzt bei mir selbst an: Analyse + Entscheidung.
Ich analysierte die Situation und traf eine Entscheidung.
Ich entschied mich, den Kurs im Mai zu stoppen und ihn aber in Ruhe fertig zu stellen.
Das hat geholfen.
Ich konnte in den letzten zwei Wochen die 10 Videos produzieren, die ich als Input brauche. Vielleicht sind sie technisch noch nicht perfekt, aber inhaltlich spannend.
Ja, und Intro- und Outro-Trailer fehlen auch noch. Auch könnte die eine oder andere technische Finesse noch rein.
Und ich könnte natürlich noch mehr online tun, um auf den Kurs aufmerksam zu machen.
Und und und …
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Perfektionismus
Ja, ich habe mich jetzt ganz bewusst vom Perfektionismus getrennt.
Als Newbee ist es bei mir eben technisch noch nicht so perfekt wie bei den Profis, die das schon seit Jahren täglich tun. Aber ich merke, wie mir die Arbeit von Tag zu Tag leichter von der Hand geht.
Dafür bin ich stolz auf meinen Inhalt und freue mich, dass alles rund wurde und nun eine wirklich gute Hilfe „Der Weg zum produktiven Ich“ ist.
Und das Tollste dabei ist, dass dieser Kurs nun doch zum 1.Mai startklar war.
Vision und Mission -> Motivation
Was war dabei meine Motivation? Was hat mich gehalten?
Es ist die Freude, mein Wissen anderen weiter zu geben. Ja, was ich eigentlich mein Leben lang schon mache. Nur eben auch auf anderen, technischen Gebieten.
Während dieser ganzen Phase habe ich immer wieder meine Freude am Tun finden können, weil das eben mein Ding ist und mich Niederlagen nicht so leicht aus der Bahn werfen.
Ich bin noch immer kein Spezialist. Ich muss noch viel lernen und üben, um sicher und routiniert zu sein. Aber ich habe seit November 2016 sehr viel gelernt, was online wichtig ist.
Ja, das Marketing war totales Neuland für mich. Aber wenn ich es nicht anging, wie sollten die Menschen mich finden?
Und ein kleines „Abfallprodukt“: Meine Mitarbeiter bekommen ihre Anweisungen inzwischen von mir als kleines Video-Tutorial, weil ich Video-Tutorials auch für mich einfach toll finde.
Fazit
Es war ein steiniger Weg mit viel Frustration und vielen Fehlschlägen. Alles, was man falsch machen konnte, habe ich falsch gemacht.
Ja, Anfängerfehler. Aber unendlich frustrierend auf Dauer.
Die Motivation schwand zusehends.
Als ich der Verzweiflung nahe war, habe ich die Situation analysiert und eine Entscheidung getroffen.
Das hat mich wieder aus meinem Tief herausgeholt und mir eine neue Perspektive gegeben. Und damit konnte ich dann doch noch in die Zielgerade einbiegen.
- Welche Fähigkeiten haben Sie, um sich über lange, frustrierende Strecken zu motivieren?
- Welche Methoden nutzen Sie, um sich wieder zu strukturieren?
- Was hält Sie bei Ihren Themen?
- Wie halten Sie Ihre Motivation hoch?
Bildnachweis: Pixabay / Annette Kunow
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Über Annette Kunow
Mein Name ist Annette Kunow und ich bin Unternehmerin, Künstlerin und Hochschullehrerin a. D.
30 Jahre machte ich nun diesen “Trigat” zwischen Hochschule, Unternehmen und Kunst. Ich schaffte es immer wieder, die Synergien zwischen diesen drei Standbeinen herzustellen.
Nur so funktionierte es: Durch die Tätigkeit in meinem Unternehmen KISP bereicherte ich den Unterricht an der Hochschule in der Technischen Mechanik und im Projektmanagement mit Beispielen aus der Praxis.
In der Kunst kann ich dann meine andere Seite leben. Meine Bilder stelle ich mittlerweile weltweit aus.
Ich kann das alles gut integrieren und möchte keine dieser Seiten missen.
Liebe Annette, herzlichen Dank für diesen herrlich-erfrischenden und vor allen Dingen ehrlichen Erfahrungsbericht. Auch ich tue mich mit technischen Neuerungen schwer und falle regelmäßig in große Motivationstiefs. Was mir dann immer hilft, ist meine mentale Keksdose. Dann greife ich herein und nehme mir einen Erinnerungskeks. Was seltsam klingt, ist ein sehr mächtiges Werkzeug. Die Kekse in der mentalen Keksdose stehen für vergangene Erfolge und das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Denn ich habe in der Vergangenheit schon andere technische Probleme gemeistert. Sich dieses Erfolgs bewusst zu machen und das gute Gefühl zu spüren, gibt mir neue Motivation für die aktuellen Schwierigkeiten.
Sehr schöne Vorstellung. Das werde ich auch mal ausprobieren. Danke