Oder: Wie meine Kreativität funktioniert!
Denn sie funktioniert ja bei jedem Menschen anders. Oder?
„Am kreativsten bin ich, wenn ich bügle.“
Nach den Büchern „Am kreativsten bin ich, wenn ich bügle.“ und „Alles nur geklaut“, die ich während der Genesungsphase nach meinem Lendenwirbel-Rippen-Kreuzbein-Bruch im Dezember/Januar lesen konnte, war ich mal wieder ganz wild auf Kreativität.
Aber am Anfang des Jahres war ich in der ersten Phase, meinen Online-Kurs „Der Weg zum produktiven Ich – 7 Schritte zur Produktivität“ aufzubauen.
Und das hatte zu diesem Zeitpunkt Vorrang.
Kreativität ist nicht teilbar
Denn habe ich die Erfahrung für mich gemacht, dass (meine) Kreativität nicht teilbar ist.
Kreativität ist nicht teilbar Share on X
Wenn ich ein Buch schreibe oder einen Kurs aufstelle, erfordert diese Arbeit meine volle Aufmerksamkeit. Tag und Nacht!
Ja, besonders nachts habe ich die besten Einfälle.
Dann ist mein Unterbewusstsein an der Arbeit und vernetzt die noch fehlenden Stränge in meinem Hirn.
Nachts ist mein Unterbewusstsein an der Arbeit und vernetzt die noch fehlenden Stränge in meinem Hirn. Share on X
Mitten in der Nacht wache ich dann auf und habe DEN Einfall oder DIE richtige Reihenfolge. Manchmal auch erst in der Alpha-Phase kurz vor dem Aufwachen, wenn mich der Wecker nicht schon um 6:00 zur Arbeit befiehlt.
Aber wie bekomme ich meine Kreativität überhaupt zum Arbeiten?
Disziplin
Es wird ja immer wieder gesagt, für Kreativität ist Disziplin nötig.
Ja, wie Sie im Buch „Am kreativsten bin ich, wenn ich bügle.“ lesen können, sind viele dieser Künstler und Kreative äußert diszipliniert.
Ja, ich kenne sogar Künstler, die machen um 17:00 Feierabend.
Ich bewundere sie dafür.
Allerdings wäre für mich diese Vorstellung ein Graus, mich ins Atelier zu setzen und stundenlang drauf zu warten, bis die Kreativität kommt. Das würde für mich nicht funktionieren.
Da habe ich das Gefühl, die Kreativität sagt dann bockig: „Jetzt erst recht nicht!“
Also müssen andere Methoden her.
Methoden, die noch außerhalb der gängigen Kreativitätsmethoden liegen.
Rituale
Rituale eignen sich sehr gut, sich auf eine Situation einzustimmen.
Bei mir ist es die Geschichte mit dem Tee und der Musik.
Ich koche mir eine Kanne Grünen Tees und suche mir einen meiner Lieblingssongs aus. Manchmal zünde ich auch eine Kerze oder ein Räucherstäbchen (Rose) an.
Ohne Tee geht gar nichts. Auf die anderen Dinge kann ich zur Not verzichten.
Rituale eignen sich sehr gut, sich in eine kreative Situation zu bringen. Share on XMit dieser Methode stimme ich mich auf das Neue ein.
Dennoch kann es sein, dass nichts passiert. Dann gehe ich eben wieder.
Routinen
Trotzdem sind es Routinen, mit denen ich mich in meine Kreativität bringe.
Egal, was ich machen will.
Es ist wie eine gute Arbeitsvorbereitung.
Arbeitsvorbereitung
Häufig muss ich erst einmal aufräumen, weil ich lange nicht im Atelier gearbeitet habe. Ich brauche auch dort den Whitespace, einen leeren, sauberen Raum. Alles, was nicht zur neuen Aufgabe gehört, wird weggeräumt oder weggeworfen. ? (Bei mir nie!)
Wenn ich malen will, werden erst einmal die alten Farben aufgerührt oder neu angerührt. Das ist eine gute Methode für mich, mit der Materie auseinander zu setzen. Dieses Rühren hat für mich etwas Meditatives.
Die Auswahl der Pigmente versetzt mich in eine gute Stimmung. Was könnte ich daraus machen? Welche Farbe ist heute mein Favorit? Natürlich immer voller Neugier, wenn es neue Pigmente gibt.
Oder ich schneide Formen aus Zeitschriften aus, die ich später für Collagen oder Decollagen benötige.
Eine gute Arbeitsvorbereitung kann eine kreative Situation erzeugen. Share on X
Wenn ich etwas schreiben will, sammle ich im Vorfeld zu allen Gelegenheiten Stichworte, um dann schon einmal den ersten Teil der Recherche zu haben.
Themenboard zum Sammeln der Ideen
Dazu habe ich mir in Trello ein Themenboard angelegt. Dort sammle ich nach Themen alles, was mich interessiert.
Dort kann ich mir zu den Themen Links, Bilder oder Notizen per E-Mail von überall aus in den Eingangskorb schicken. Diesen Eingangskorb kann ich dann später, wenn ich mal etwas Zeit habe, den einzelnen Listen zuordnen und sortieren.
Im Trello Themenboard sammle ich Links, Bilder oder Notizen, die mich interessieren. Share on X
Oder ich nehme mir einen Artikel vor, den ich im Moment besonders gut finde und „schreibe ihn um“. Am besten geht es, wenn dieser Artikel ein ganz anderes Thema als meins hat. Dann sind meine Gedanken freier. In der Überarbeitung feile ich dann natürlich noch an der passenden Wortwahl, damit die Formulierungen zu meinem Thema passen.
Sammelkästen
Oder ich schaue mir meine Sammelkästen an. Ja, ich horte Material. Ich kann fast alles gebrauchen.
Dort werden Zeitungsausschnitte, alte Zeichnungen oder Mischtechniken gesammelt , die nicht das Klassen-Ziel erreichten. Aber manchmal auch Trockenblumen oder Fliesenreste, die mit gefielen.
Das Unverhoffte inspiriert mich. Share on X
Ich ordne es, aber nicht allzu kategorisiert, weil ja gerade das Unverhoffte mich inspiriert. Dabei kommt das eine zum anderen, das von vornherein nichts miteinander zu tun hatte.
Es kann ein Zeitungsartikel sein oder ein Foto oder eine nicht fertiggestellte Zeichnung, etc., die mich plötzlich inspirieren.
Flow
So langsam groove ich mich in dieses Tun ein. Dann verliere ich Zeit und Raum.
Das ist die beste Zeit: der Flow.
Definition
Wikipedia definiert diesen Zustand so: Zustand, in dem man vollkommen in eine Tätigkeit versunken ist.
Wir kennen das alle aus unseren Kindertagen. Die Sommertage waren groß und weit und unendlich!
Wenn es dann läuft, fallen die Ideen zusammen und verknüpfen sich wie von selbst.
So entstanden meine Enkaustik–Bilder. Es gab 3 unterschiedliche Stränge, die sich dann wie von selbst zusammenfügten.
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- Ich sah in einer Ausstellung Enkaustik-Arbeiten und mochte die Haptik. Das wollte ich auch machen. also bestelle ich Paraffinwachs.
- Ich hatte zahlreiche kleinformatige Leinwände im Atelier herumstehen, die ich schon länger von einer Ecke zur anderen stellte, weil sie immer im Weg standen. Sie gehörten zu einen Set, von dem ich eben nur einen Teil benötigte.
- Ich hatte viele kleinformatige Arbeiten, wie zum Beispiel Postkarten, die aufgestapelt in meinem Zeichenschrank lagen. Ich hatte keine Lust, sie zu rahmen, weil sie dann so viel mehr Platz benötigten.
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Dann kam mir plötzlich die Idee, das alles miteinander zu verbinden.
Und es war toll. Es entstand gleich eine ganze Serie!
Vielleicht sind die ersten Arbeiten auch unbrauchbar. Das macht nichts. Sie sind immer noch gut, um überarbeitet zu werden oder um später wieder zu anderen Arbeiten anregen.
ICH WERFE NICHTS WEG!
Okay, bei Umzügen ist es schon zu Problemen gekommen. Da musste ich mich schon manchmal von ein paar Dingen trennen. ?
Ideen: Alles was mir in den Kopf kommt und für mich passen könnte.
Wichtig ist, dass es keinen Druck geben darf. Meist sind das die tollsten Arbeiten, die per Zufall auf einer Rückseite einer Werbeanzeige entstanden, die nur mal so gescribbelt wurden und die keinen Zweck erfüllen sollten.
Ein eigener Ort, um kreativ zu werden
Viele Kreative haben sich einen eigenen Ort geschaffen, um kreativ zu sein.
Walt Disney hatte gleich mehrere Arbeitsräume: einen Kreativraum, in den er sich begab, um neue Ideen zu entwickeln. Dort gab es unzählige Bilder und „Spielzeuge“, die seine Kreativität anregten. Danach setze er sich in seinen „Arbeitsraum“, der eher spartanisch einreichtet war. Dort wurden diese Ideen ausgearbeitet und auf Tauglichkeit abgeklopft. Jedenfalls in seinen Anfangsjahren.
Ich habe mein Atelier, allerdings sitze ich auch gerne im Wohnzimmer und habe mein Zeug um mich versammelt. Oder im Sommer im Garten.
Kreativität braucht Freiheit
Deshalb gibt es in Malkursen diese Aufwärmübungen, die möglichst unperfekt sind.
Ein Zeichenpapier oder die Malunterlage wird in vier Teile aufgeteilt. Innerhalb der nächsten 4 x 10 Minuten werden nun Skizzen angefertigt. Kurz und knackig und unperfekt ist die Devise.
Deshalb verwende ich so ungern die fertigen Leinwände. Wenn, dann ziehe ich die Leinwände selbst auf und grundiere auch selbst. Auch das ist eine Arbeitsvorbereitung und eine Art meditative Vorbereitung. Und ich kenne dann die Qualität der Leinwände!
Lockerungsübungen wie sie auch für Sprecher, Sänger normal sind. Warum nicht auch für technische Texte, etc.?
Innovation ist 1% Inspiration und 99%Transpiration
Dennoch ist dieser Satz wahr. Es ist oft viel Transpiration, bis mich die Inspiration trifft. Deshalb macht sie ja dann auch so glücklich.
Transpiration oder Durchhaltevermögen. Je länger ich mich mit einem Thema beschäftige, desto präziser oder perfekter will ich es beherrschen.
Taktiken kommen und gehen, aber Kreativität stirbt niemals.
Ja, in vielen Bereichen werden jährlich neue Strategien und Taktiken marktschreierisch ausgerufen. Oft genug erweisen sie sich nur als „neuer Wein in alten Schläuchen“.
Mainstream eben.
Ich beobachte das nun schon seit einigen Jahrzehnten und es lässt mich immer öfter lächeln. Ja, dann.
Ich werde nicht auf diesen Zug aufspringen!
Glücksinseln
Häufig erzählen Menschen, dass sie bei einem völlig anderen Tun, plötzlich von einem Einfall, einer neuen Idee regelrecht überwältigt wurden. Dass ihnen plötzlich der gesamte Zusammenhang klar wurde, dass es plötzlich alles passte.
Das sind Glücksmomente! Ich nenne es Glücksinseln!
Ich habe mir meine Glücksinseln auf einen Zettel geschrieben und es in der Küche aufgehängt, wo ich es immer sehe, wenn ich mir meinen Tee koche.
Pinnwände oder Bilder
Dann habe ich noch einige Pinnwände oder Bilder als Motivationsgeber.
Natürlich ein Zielbild hier auf meinem Laptop. Gegenüber meinem Schreibtisch eine kleine Pinnwand mit meinen Wunschbildern! Und noch einmal in der Küche in meiner Tee-Ecke eine Sammlung von netten Grüßen von Freunden und eine Postkarte von Pitigliano – meinem Toskana-Traum.
Kreativitätsmethoden
Natürlich wende ich auch Kreativitätsmethoden an.
Zum Beispiel schreibe ich mir schwierige Schreiben handschriftlich mit den wichtigsten Formulierungen vor, ehe ich sie mit Word bearbeite.
Das mache ich oft auch mit anderen Texten. Handschriftlich habe ich mehr Zugang zu meiner rechten Hirnhälfte.
Schreiben mit der Hand
Natürlich schreibe ich auch das Tagebuch mit der Hand. Wenn ich etwas daraus entnehme, dann ist die Übertragung in Word die erste redaktionelle Bearbeitung. Damit schaffe ich mir eine Erklärung für den Nutzen!
In unserem Erfolgsteam nutzen wird Rund-E-Mails, zum Beispiel, um einen griffigen Titel für ein Produkt zu entwickeln. Der Initiator der E-Mail schreibt seine Ideen auf und schickt sie an die nächste Person weiter. Wenn E-Mail dann die Runde gemacht hat, sind häufig genügen Titelideen vorhanden oder ein neuer, ganz anderer Titel kommt beim Initiator zum Vorschein.
Morphologischer Kasten
Andreas Jacobs stellt in seinen Braingrids eine Art Morphologischer Kasten vor, wie ihn Ingenieure oft bei Produktentwicklungen anwenden. Er nutzt es auch für Krimis oder neue Spiele.
Super! Und es macht Spaß!
Fazit
Kreativität ist wie ein scheues Tier. Sie kann nicht erzwungen werden und ist nicht ein- oder ausschaltbar. Die richtige Stimmung und eine gute Arbeitsvorbereitung sind hilfreich, um in eine kreative Stimmung zu kommen.
Und: Kreativität ist nicht teilbar!
Wie kommen Sie in die richtige Stimmung, um kreativ zu werden?
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Bildnachweis: Annette Kunow; Pixabay.com
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Über Annette Kunow
Mein Name ist Annette Kunow und ich bin Unternehmerin, Künstlerin und Hochschullehrerin a. D.
30 Jahre machte ich nun diesen “Trigat” zwischen Hochschule, Unternehmen und Kunst. Ich schaffte es immer wieder, die Synergien zwischen diesen drei Standbeinen herzustellen.
Nur so funktionierte es: Durch die Tätigkeit in meinem Unternehmen KISP bereicherte ich den Unterricht an der Hochschule in der Technischen Mechanik und im Projektmanagement mit Beispielen aus der Praxis.
In der Kunst kann ich dann meine andere Seite leben. Meine Bilder stelle ich mittlerweile weltweit aus.
Ich kann das alles gut integrieren und möchte keine dieser Seiten missen.