„Ja, was hat eine Zimmerpflanze denn mit Selbstverantwortung zu tun?“ werden Sie sich fragen.

Wenn Sie es wissen wollen, dann lesen Sie weiter.?

Was bedeutet das überhaupt: Selbstverantwortung zu übernehmen?

Nie war die Taktung in unserer Welt so schnell wie heute. Produktzyklen werden seit Jahrzehnte kürzer, die Aufgaben verdichten sich durch die Automation und wir müssen immer mehr Prozesse selbst durchführen, zum Beispiel Online-Banking.

Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen durch die ständige Erreichbarkeit. Was uns als Freiheit verkauft wurde, zeigt sich mehr und mehr als Einschränkung. Wir müssen immer aktiv sein, auch in unserer Zeit, in der wir uns erholen sollten.

 

 

Die Menschen klagen immer öfter über Burnout, Tinnitus oder haben depressive Verstimmungen. Sie fühlen sich insgesamt oft überfordert.

 

Selbstverantwortung macht uns zufrieden!

 

Das liegt aber häufig daran, dass viele Menschen die Kontrolle für ihr Leben aus der Hand gegeben haben. Irgendwer ist für ihr Glück verantwortlich. Auf alle fälle nicht sie selbst!: der Arbeitgeber hat ihre angemessene Arbeit und Bezahlung zu sorgen, der Partner/die Partnerin soll sie glücklich machen, der Reiseveranstalter ist für das Gelingen des Urlaubs zuständig, etc.

Überall sind es andere, die zuständig für sie sein sollen.

Und das ist eben nicht so!

Jeder Mensch ist für sich selbst und für seine eigene Zufriedenheit selbst und ausschließlich selbst verantwortlich!

Reinhard Schreiber schrieb schon 1998 sein Buch „Die Entscheidung liegt bei dir!: Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit“ und setzte sich schon damals sehr intensiv mit dem Thema Selbstverantwortung auseinander. Ich weiß noch genau, dass ich bei mancher These unwillig geschluckt habe. ?

Aber der Titel hat ja noch einen zweiten Teil: Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit!

 

Das ist das Credo: Selbstverantwortung macht zufrieden! Share on X

 

Und jetzt noch Selbstverantwortung übernehmen?!

Story

Ich habe einen sehr nette, junge Masseurin, die sich sehr viel Mühe mit meinen desolaten Rücken gibt. Sie macht sich Gedanken und hat tatsächlich jedes Mal eine neue Idee, damit meine Schmerzen verschwinden.

Als ich letztes Mal dorthin kam, fielen mir sofort die vertrockneten Blätter um eine Zimmerpflanze herum auf.

„Au, die verliert aber Blätter!“

Sie schaut mich verdutzt an, dann die Blume und sagt, während sie sorgfältig das rote Handtuch auf die Liege legt. „ Ja, man sieht, die Chefin ist diese Woche nicht da.“

Upps. Ich sage nichts und lege mich auf die Liege.

„Aber wissen Sie, ich kann das ja nicht auch noch machen. Hier.“

Mir ging diese Episode nicht aus dem Kopf.

In dieser Praxis herrschte eine sehr kollegiale, freundliche Stimmung. Ich bekomme so etwas sofort mit, wenn ich einen Raum betrete.

Selbstverantwortung: Ich bin für das Kundenwohl zuständig?

Durch die Lektüre von Stefan Meraths Buch  „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ angeregt, fallen mir sofort diese Gedanken dazu ein:

  • Warum glauben die meisten Mitarbeiter eigentlich, dass nicht sie, sondern ihre Chefs für das Kundenwohl und den Fortbestand des Unternehmens zuständig seien?
  • Warum sind immer die anderen verantwortlich?

Mir ist das schon vor etwa 30 Jahren mal bei in einer CAESchulung mit Ingenieuren aufgefallen. Ich musste mir mit ihm einen Computer bei dieser Schulung teilen. Dieser etwa 25- 30 jährige  Ingenieur saß etwas lustlos neben mir, gab völlig desinteressiert seine Daten ein und zeigte auch sonst kaum Selbstiniative.

Mich störte das. Ich fragte ihn, ob er sich denn nicht für diese Arbeit und die neuen Technologien interessierte. Und schließlich, ob er sich nicht für das Unternehmen verantwortlich fühle, in dem er arbeitet.

 

 

Ich hatte damals gerade meine erste Firma, die KISP, gegründet.

„Nein.“ sagte er mir, „Das ist doch Sache meines Chefs.“

Ich war erstaunt und fragte ihn, ob er sich denn nicht darüber klar sei, dass er seinen Job verlieren würde, wenn sein Chef nicht genügend Aufträge hätte oder die Arbeiten für den Kunden nicht sorgfältig durchführte.

Schulterzucken.

Selbstverantwortung: Mitarbeiter sind auch für das Unternehmenswohl verantwortlich

Ich weiß nicht, ob es bei ihm ankam, aber das ist doch ein wesentlicher Punkt zum Erfolg des Unternehmens, dass sich die Mitarbeiter für den Firmenerfolg verantwortlich fühlen und sich dafür stark machen. Und die Kunden/Klienten/Patienten optimal zu bedienen, um sie zufriedenzustellen. Damit sie wiederkommen.

Um Mitarbeiter zu motivieren, gibt es ja seit langem einige Rezepte: Zum Beispiel mit Bonuszahlungen.

Merath sagt, wenn überhaupt Bonuszahlungen, daran sollten sie daran fest gemacht werden, wie zufrieden die Kunden sind. Und Kundenzufriedenheit wird ja heute üblicherweise abgefragt.

Jeder Online-Shop fragt den Kunden heute nach dem Kauf nach seiner Kundenzufriedenheit. Diese Daten liegen also überall vor.

 

 

Unternehmen hinterfragen die Selbstverantwortung ihrer Mitarbeiter

Im Blog von Förster & Kreuz geht es ebenfalls um Bonuszahlungen. Aber ganz anders, als bisher!

Den neuen Mitarbeitern wird nach der Probezeit ein Geldbetrag angeboten, wenn sie das Unternehmen wieder verlassen! Upps! ?

Zuerst klingt das ja paradox, aber nach genauem Nachdenken machen diese Unternehmen etwas sehr Kluges:

  • Sie hinterfragen damit die Loyalität ihrer Mitarbeiter.
  • Wer bleibt, verzichtet auf diese Zahlung und zeigt damit seine Bindung zum Unternehmen.

Auch meine junge Masseurin muss nicht Unternehmerin werden und das ganze unternehmerische Risiko tragen, um Selbstverantwortung zu übernehmen. Aber sie sollte unternehmerisch denken lernen:

  • Gefällt dem Patienten ein ungepflegtes Behandlungszimmer?
  • Fühlt er/sie sich hier optimal wohl?
  • Was kann ich als Mitarbeiterin dazu beitragen, das Ambiente noch ansprechender zu machen?

Sicher ist sie eine gute, engagierte Mitarbeiterin, die sicher auch woanders eine weitere, gute Anstellung findet, wenn diese Praxis schließen müsste. Aber vielleicht müsste sie dafür umziehen oder eine halbe Stunde länger fahren.

Es ist doch nicht nur die Selbstverantwortung, die mich nach diesen Blättern bücken lässt, sondern es macht doch auch viel mehr Freude, zu wissen, dass ich ein wichtiges Rädchen im Getriebe bin, ohne das es eben nicht mehr so gut läuft.

 

Mit Selbstverantwortung habe ich doch auch viel mehr Freude, denn ich weiß, dass ich ein wichtiges Rädchen im Unternehmen bin, ohne das es eben nicht mehr so gut läuft. Share on X

 

Mit dem richtigen Mindset

Oder kurz gesagt: Mit dieser Mentalität nimmt die Masseurin, und viele andere auch, sich selbst die Lebensfreude. Denn jeder Mensch möchte etwas Sinnvolles leisten und hat dadurch eine Erfüllung und Befriedigung im Leben. Denn mit dem richtigen Mindset kann sie sich selbst zufrieden machen.

 

Jeder Mensch möchte etwas Sinnvolles leisten und hat dadurch eine Erfüllung und Befriedigung im Leben. Share on X

 

Auch Gephard Borcks diskutiert diese Thema: „Gleiches Gehalt für alle“. Vom Vorstand bis zur Putzfrau bekommen alle dasselbe Grundgehalt und je nach Leistung werden Boni gezahlt. Spannend. Er erzählt von einem Unternehmen, in dem das gut läuft. Aber es ist noch ein Ausnahmefall.

Durch Bonuszahlungen, Tantiemen, Gewinnausschüttungen den Unternehmenserfolg zu steigern, wurde in der Vergangenheit schon häufig versucht. Oder Mitarbeiter zu motivieren, aktiv am Erfolg des Unternehmens zu arbeiten.

Mit mehr oder weniger Erfolg. Denn die Menschen gewöhnen sich sehr schnell an eine höhere Bezahlung und empfinden nach kurzer Zeit keine Befriedigung mehr darin. Diese Zahlungen gehen eben nicht in das Warum der Mitarbeiter ein. Und das Warum in uns bringt uns weiter und verändert unser Mindset.

Okay, Borck hat auch noch kein richtiges Patentrezept, wie es wirklich funktionieren könnte. Aber der Gedanke wird ja immer häufiger diskutiert und wird wahrscheinlich irgendwann einmal Realität.

Vielleicht sogar schon in naher Zukunft. Denn durch die Möglichkeit nicht mehr unbedingt an einen Ort zusammen zu arbeiten, sondern im Homeoffice vor sich hinzuwerkeln, wird diese Art der Selbstverantwortung mehr und mehr benötigt.

 

Selbstverantwortung im Büro

 

Den Bürovorsteher, der vorne im Schreibbüro den Takt angegeben hat, haben wir bei uns ja auch schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Und damals Anfang des letzten Jahrhunderts hätte sich das auch niemand vorstellen können!

 

 

Fazit

Viele Menschen haben heute die Kontrolle für ihr Leben aus der Hand gegeben haben. Irgendwer ist für ihr Glück verantwortlich. Auf alle fälle nicht sie selbst! Überall sind es andere, die zuständig für sie sein sollen.

Und das ist eben nicht so! Jeder Mensch ist für sich selbst und für seine eigene Zufriedenheit selbst und ausschließlich selbst verantwortlich!

Denn: Selbstverantwortung macht zufrieden!

Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Was tun Sie, um Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ein sinnerfülltes (Berufs-)Leben zu führen und ihre Selbstverantwortung stärken?

Ich bin gespannt auf Ihre Antworten!

 

Bildnachweis: Pixabay; Annette Kunow

 

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Über Annette Kunow

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Mein Name ist Annette Kunow und ich bin Hochschullehrerin, Künstlerin und Business Coach.

Seit 30 Jahren mache ich nun diesen „Trigat“ zwischen Hochschule, Unternehmen und Kunst. Ich schaffe es immer wieder, die Synergien zwischen diesen drei Standbeinen herzustellen.

Nur so funktioniert es: Durch die Tätigkeit in meinem Unternehmen KISP bereichere ich den Unterricht an der Hochschule in der Technischen Mechanik und im Projektmanagement mit Beispielen aus der Praxis.

In der Kunst kann ich dann meine andere Seite leben. Meine Bilder stelle ich mittlerweile weltweit aus.

Ich kann das alles gut integrieren und möchte keine dieser Seiten missen.

About Annette Kunow

Mein Name ist Annette Kunow und ich bin Unternehmerin, Künstlerin und Hochschullehrerin a. D.

30 Jahre machte ich nun diesen “Trigat” zwischen Hochschule, Unternehmen und Kunst. Ich schaffte es immer wieder, die Synergien zwischen diesen drei Standbeinen herzustellen.

Nur so funktionierte es: Durch die Tätigkeit in meinem Unternehmen KISP bereicherte ich den Unterricht an der Hochschule in der Technischen Mechanik und im Projektmanagement mit Beispielen aus der Praxis. Durch die Kreativität bekam ich die notwendige Energie.

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