Natürlich sind Informationen und neue Nachrichten für uns alle wichtig. Wir wollen ja nicht hinter dem Mond leben. Aber was tun mir Information Overload?!
Manchmal wird es einfach zu viel und wir kommen wegen der immer neuen Informationen – und damit Anforderungen an uns- gar nicht mehr zum Abarbeiten unseres eigentlichen Tagespensums.
Definition
Informationsüberflutung (auch Informationsflut, engl. information overload oder information flood) bezeichnet den Zustand einer Person, zu viele Informationen übermittelt bekommt, um diese zeitnah verarbeiten zu können. Es ist ein Gebiet der Informetrie.
Die englische Bezeichnung Information overload wurde 1970 von Alvin Toffler in seinem Buch Future Shock geprägt.
Große Mengen („Flut“) an alten Daten, an neu hinzugefügten Daten, Widersprüche in vorhandenen Daten und ein niedriges Signal-Rausch-Verhältnis, also ein hohes Rauschen (im übertragenen Sinne), machen es schwierig, Informationen zu filtern (= Wichtiges von Unwichtigem und Interessantes von Uninteressantem zu trennen). Unwissen über Methoden des Vergleichens und Aufarbeitens von Informationen kann diesen Effekt verstärken. /wikepedia/
Überleben = Konkurrenzfähigkeit
Wer überleben will, muss konkurrenzfähig sein, und damit vernetzt sein, eine riesige und ständig wachsende Datenflut aufnehmen und verarbeiten. Das führt zu permanentem Aufmerksamkeitsstress, für Gefühle bleibt immer weniger Zeit. Oft greifen die Menschen sogar zu Drogen, um fit zu bleiben.
Auf das Internet übertragen, machen die ständige Erweiterung der Speicherkapazität und die Verdichtung der Zeit die Arbeit am Computer stressig. Share on X
Auf das Internet übertragen, machen die ständige Erweiterung der Speicherkapazität und die Verdichtung der Zeit die Arbeit am Computer stressig.
Daraus resultiert das empfundene Chaos unserer Zeit, einem Zustand der Unordnung.
„Verpasse nicht unser neues kostenloses Webinar, und so weiter und so weiter …“
Nein verpassen wollen wir ja nichts.
Aber der permanente Aufmerksamkeitsdruck verändert die Psyche des Menschen. Es ist aber nicht die Technologie, die Probleme macht, sondern die Kombination von Informations- und Konkurrenzdruck.
Bewältigung des Information Overloads
Täglich flutet eine Masse von Informationen in Form von unzähligen E-Mails in unsere Postfächer, um uns mit reichhaltigen Infos aus dem Netz zu versorgen. Die Folge davon ist häufig Stress.
Besonders die leiden darunter, welche jede Neuigkeit mitbekommen wollen. Jedoch ist dies aufgrund der großen Informationsmengen gar nicht möglich. Konzentrierte Aufmerksamkeit ist schließlich nur begrenzt möglich.
Online-Kurs mit 12 wöchentlichen Modulen
Mir ging es letztens auch so.
Ich buchte Ende 2016 einen Online-Kursen mit 12 wöchentlichen Modulen, um das Erstellen von Online-Kursen zu lernen.
Tolle Inhalte. Alles gut!
Aber ich konnte damals nur sehr wenige Anforderungen zufriedenstellend und in der vorgesehenen Zeit durchführen, weil ich die Zusammenhänge noch nicht richtig verstand und die Technik überhaupt nicht beherrschte.
Austausch in einer Gruppe
Der Austausch in einer Gruppe, in der wir uns über das Erstellen und Vermarkten austauschen, half und hilft sehr. Zumindest gibt die Gruppe mir das Gefühl , nicht alleine dazustehen. ?
Es ist ein guter Austausch. Es werden viele Dinge diskutiert, die dann für die weitere Arbeit sinnvoll sind, aber es gibt auch da immer neue Informationen – und damit auch neue Anforderungen.
Also, wie können Sie es erreichen, dass Sie diese Zeit wirklich zur Verfügung haben.
Einige Tipps, um den Information Overload zu stoppen
Ganz allgemein gibt es diese Produktivitätstipps, die Sie bestimmt schon häufiger gehört haben.
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- Anlegen spezieller OrdnerFiltern Sie Ihre E-Mails, indem Sie spezielle Ordner anlegen. Dort können Sie sie auch noch nach Dringlichkeit sortieren.
Mir ist das zu viel Arbeit. - Welche Themen sind relevantEntscheiden Sie sich für die für Sie relevanten Themen. Entfernen Sie danach alle anderen unnötigen Kanäle.
- Allgemeine EinstellungenMit den Menüpunkten „Privatsphäre“ oder „Allgemeine Einstellungen“ lassen sich Newsletter bei einem Web-Kauf vermeiden.
- SingletaskingStellen Sie Multitasking ab. Die gleichzeitige Verarbeitung von unterschiedlichen Informationsströmen verringert die Konzentration und führt zu Überforderung.
- Inbox ZeroLeeren Sie am Ende des Tages Ihren Posteingang, indem Sie unwichtige E-Mails löschen.
- Digital Detox Sinnvoll ist auch, hin und wieder mal ein paar Tage keine Verbindung mit dem Internet zu haben, um den Kopf wieder frei zu bekommen, Nein zu sagen.
- Organisation des InformationsflussesAuf dem SmartPhone gibt es verschiedene Apps, mit denen Sie Ihre Informationsüberflutung in den Griff bekommen, zum Beispiel mit „Pocket“ können Sie sich Inhalte auf dem Computer, Smartphone oder Tablet merken, um sie zu einen späteren Zeitpunkt zu lesen.
- Anlegen spezieller OrdnerFiltern Sie Ihre E-Mails, indem Sie spezielle Ordner anlegen. Dort können Sie sie auch noch nach Dringlichkeit sortieren.
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Neue Informationen von außen
Digital Detox ist ja wie eine Art des Nein-Sagens. Share on X
Von all diesen Tipps halte ich Digital Detox am wichtigsten. Digital Detox ist ja wie eine Art des Nein-Sagens.
Es ist auch einmal gut, alle neuen Informationen außen vor zu lassen und sich nur auf die Abarbeitung eines begonnenen Projekts zu konzentrieren. (Haha, hier hatte ich wieder Projekte zu stehen! ?
Loslassen des Information Overloads, aber auch Loslassen der Angst, etwas zu verpassen.
Jeden Tag gibt es neue tolle Dinge, mit der Sie Ihr Business noch effizienter, noch lukrativer betreiben können.
Internet als herrliches Buffet
Es ist wie ein herrliches Buffet, wo all Ihre Lieblingsspeisen vertreten sind. Wer hat da nicht schon mal zuviel gegessen?!
Na gut. Einmal ist das ja auch nicht schlimm. Aber wenn es wiederholt vorkommt, werden Sie es unweigerlich auf den Hüften bemerken.
Und so ist es auch mit den Informationen. Sie möchten gerne, aber Sie können nicht alles abarbeiten.
Sie müssen Nein-Sagen. Sich selbst disziplinieren. Nur so bekommen Sie den Kopf wieder frei.
Wie viele Sunden hat Ihr Tag? Wie viele Stunden davon können und möchten Sie arbeiten?
Korrelation von Arbeitsstunden und Output
Die 2014 erschienene OECD-Studie über die Korrelation von Arbeitsstunden und Output zeigt, dass ein Angestellter circa vier Stunden und ein Selbstständiger circa sechs Stunden am Tag produktiv arbeitet. Länger ist es auf Dauer nicht möglich, konzentriert zu arbeiten.
Zu viele Überstunden werden in dieser Studie als reine Zeitverschwendung bezeichnet. Share on X
Zu viele Überstunden werden in dieser Studie als reine Zeitverschwendung bezeichnet.
Im Klartext heißt das, mehr Arbeitsstunden führen nicht pauschal zu mehr Ergebnis.
Eisenhower-Prinzip
In der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit sollten möglichst die wichtigen Aufgaben erledigt werden, die im Quadrant II, dem Quadranten der Qualität des Eisenhower-Prinzips gehören.
In diesem Quadranten befinden sich im wesentlich strategische Aufgaben, wie
- Vorbereitung
- Vorbeugung
- Werteklärung
- Planung
- Beziehungsarbeit
- Echte Erholung
- Förderung der Selbstverantwortung.
Es sind Aufgaben, die nicht mechanisch zu bearbeiten sind und die Ihre volle Aufmerksamkeit erfordern, dazu im Anschluss noch das Unterbewusstsein beschäftigen, um zu guten Lösungen zu kommen. Lösungen, die auch den stärksten Widerständen standhalten.
Einfach mal ausklinken
Meine Erfahrung ist tatsächlich, sich einfach mal eine Zeit lang auszuklinken.
Im Moment bearbeite ich die unvollendeten Projekte fertig. (Eins nach dem anderen! ? )
Das sind Projekte, die schon lange irgendwie halbfertig schlummern. Es gibt da immer zwei Möglichkeiten, mit Ihnen umzugehen: Fertig-Machen oder Verwerfen.
Fertig-Machen oder Verwerfen
Meine erste Überlegung ist: Wenn diese Projekte wirklich wichtig wären, würden sie sicher bearbeitet werden. Also könnten sie auch eliminiert, das heißt, gelöscht und in den Papierkorb geworfen werden.
Aber scheinbar gibt es auch Gründe, die mich davon abhalten, das zu tun.
Ich habe mir eine Bewertungstabelle aufgebaut, in dem ich meine Projekte bewerte.
Folgende Kriterien habe ich zusammengetragen
- Ziel/Erwartung
- Ist-Situation
- Spaß
- Gewinn
- Ressourcen
- Hürden
- Umfang
- Schneller Effekt
Jedes Kriterium wird mit einer Ziffer gewichtet.
Dabei ist mir aufgefallen, dass ich auch Projekte in meinem Portfolio habe, die wirtschaftlich gar nicht sinnvoll sind.
Nutzen des Projekts
Wieso will ich die unbedingt fertig machen?
Ich habe herausgefunden, dass sie mir einen „seelischen Nutzen“ gee Information Overload bringen. Deshalb halte ich an ihnen fest.
Das bei mir sind zum Beispiel ein paar Fachbücher, die schon fast fertig in der Schublade liegen. Ich will auf diesem Gebiet in Zukunft nicht mehr arbeiten, aber es ist mir wichtig, dass ich damit mein (Hochschul-) Lebenswerk abschließe.
Raum geben zum Abschließen
Wenn dem so ist, habe ich mich entschieden, dass ich ihnen den Raum gebe, um sie fertigzustellen.
Es ist sehr wichtig, Projekte zu Ende zu bringen und richtig abzuschließen. Das setzt Energie frei. Share on X
Denn es ist sehr wichtig, Projekte zu Ende zu bringen und richtig abzuschließen. Das setzt Energie frei.
Die nächsten 3 Schritte
wenn die Entscheidung getroffen ist, geht es an´s Umsetzen.
Dazu habe ich mir zu allen vorhandenen Projekten die nächsten Schritte aufgeschrieben. Mindestens drei, denn wenn es weniger wären, wäre das Projekt sofort zu beenden. ?
Täglich 1 Stunde: Eine tolle Möglichkeit, auch um gegen die „Ich-weiß-nicht-womit-ich-anfangen-soll-Phase Share on X
Danach arbeite ich täglich 1 Stunde konsequent die einzelnen Schritte ab. Eine tolle Möglichkeit, auch um gegen die „Ich-weiß-nicht-womit-ich-anfangen-soll-Phase“ am Morgen anzugehen! ?
1 Stunde pro Tag
Meine Erfahrung nach, ist diese Methode sehr zielführend. Ich mache bei großen Projekten täglich sichtbare Fortschritte – denn eine Stunde konzentriert pro Tag ist wirklich eine Menge – und das Projekt nähert sich in Windeseile seiner Fertigstellung.
Während dieser Arbeitsphasen konzentriere ich mich nur auf dieses eine Projekt.
Alle anderen neuen Anforderungen oder Informationen zu anderen Projekten sammle ich parallel dazu, ohne sie zu ordnen oder zu bearbeiten. Entweder schreibe ich sie als Aufgaben in meine Todoist–Liste oder ich lege mir in Trello eine Karteikarte via E-Mail an.
So vergesse ich nichts, kann aber konzentriert bei meinem momentanen Projekt bleiben. Natürlich fließen Informationen, die zum momentanen Projekt gehören, immer wieder mit ein.
Und wie halte ich es dabei mit Workshops oder Newsfeed in den Social Media?
Stop Information Overload!
Spannend dabei ist, dass das Unterbewusstsein in einer solchen Hochproduktionsphase kräftig mitarbeitet.
Mein Unterbewusstsein ist besonders nachtaktiv, wie bei den meisten Kreativen. Oft habe ich morgens eine gute Formulierung oder die Lösung für irgendein Problem, das noch zur Lösung ansteht, taucht plötzlich auf.
Die neuen Erkenntnisse notiere ich mir sofort auf bereit liegenden Notizzetteln, damit sie nicht verloren gehen.
Vielversprechende E-Mails oder Social-Media-Einträge notiere ich in Trello oder einem Extra-Ordner. Dort sind sie abrufbar, wenn ich nach einem bestimmten Thema suche, und müllen nicht meinen Eingangskorb zu.
Tipps zum Abschalten von Information Overload
Und nun zum Schluss noch ein paar Tipps zum Abschalten
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- Rituale Etablieren Sie Rituale, indem Sie feste Zeiten für Ruhe und Entspannung frei halten.
- Meditation Beginnen Sie zu meditieren. Meditation ist einfach eine ganz bewusste Beschäftigung mit sich selbst und eine Zeit der Ruhe. Als Anfang reicht es völlig, einige Minuten nur da zu sitzen oder zu liegen und mit geschlossenen Augen bewusst zu atmen.
- Sport Sport langsam und bewusst zu betrieben, kann ebenfalls entspannend sein. Dabei aber jeglichen Leistungsdruck aus dem Spiel lassen. ?
- Ausschalten Schalten Sie Handy und Laptop bewusst einige Minuten oder Stunden aus und lesen Sie ein Buch oder hören Musik.
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Fazit
Als Unternehmer müssen Sie Vieles noch neben dem eigentlichen business tun. Es fühlt sich manchmal an, als brauchte man tausend Arme, und an allen wird gleichzeitig gezogen, oder?
Eine große Hilfe, um an Informationen zu kommen, ist das Internet. Aber neben der Vorteile, dass Sie nicht einmal vor die Tür gehen müssen, um an fundierte und vielfältige Informationen zu kommen, gibt es den Nachteil, dass es zu viel werden kann.
Diese Informationen müssen richtig eingeordnet werden, sonst kommt es zum Information Overload.
Und das können Sie auch durch Nein-Sagen kanalisieren.
Bildnachweis: Pixabay, Annette Kunow
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Über Annette Kunow
Mein Name ist Annette Kunow und ich bin Unternehmerin, Künstlerin und Hochschullehrerin a. D.
30 Jahre machte ich nun diesen “Trigat” zwischen Hochschule, Unternehmen und Kunst. Ich schaffte es immer wieder, die Synergien zwischen diesen drei Standbeinen herzustellen.
Nur so funktionierte es: Durch die Tätigkeit in meinem Unternehmen KISP bereicherte ich den Unterricht an der Hochschule in der Technischen Mechanik und im Projektmanagement mit Beispielen aus der Praxis.
In der Kunst kann ich dann meine andere Seite leben. Meine Bilder stelle ich mittlerweile weltweit aus.
Ich kann das alles gut integrieren und möchte keine dieser Seiten missen.
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