Phantasie ist wichtiger als Wissen.

/Albert Einstein/

 

„Deutsche Unternehmen weniger innovativ.“ Das ist eine Schlagzeile, die mich in den letzten Wochen aufhorchen ließ.

Als ich dem nachging, las ich: Eine Studie der Boston Consulting Group kündigte vor Kurzem an, dass deutsche Unternehmen weniger innovativ als andere auf der Welt seien.

 

/Quelle: https://www.bcg.com/publications/2018/most-innovative-companies-2018-innovation.aspx/

 

Was untersucht die Studie?

Diese Studie untersucht die größten Unternehmen der Welt. Es ist nicht verwunderlich, dass die Giganten des New Business in die Top Ten dieser Liste schaffen.

Aber was ist mit den vielen kleinen oder mittelständischen Unternehmen, die sicherlich sehr kreativ und innovativ sind?

Innovation und Kreativität

Erst einmal zur Klärung: Was ist Innovation?

Innovation heißt wörtlich „Neuerung“ oder „Erneuerung“. Das Wort ist vom lateinischen Verb innovare (erneuern) abgeleitet. In der Umgangssprache wird der Begriff im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen und für deren wirtschaftliche Umsetzung verwendet. Im engeren Sinne resultieren Innovationen erst dann aus Ideen, wenn diese in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt werden, die tatsächlich erfolgreiche Anwendung finden und den Markt durchdringen (Diffusion).Das Gegenteil von Innovation ist die Exnovation.

In die Wirtschaftswissenschaft wurde der Begriff durch Joseph Schumpeter mit seiner Theorie der Innovationen eingeführt; hier ist er als Aufstellung einer neuen Produktionsfunktion definiert. Die Innovation ist ein willentlicher und gezielter Veränderungsprozess hin zu etwas Erstmaligem, „Neuem“. Wirtschaft und Gesellschaft wandeln sich, wenn Produktionsfaktoren auf eine neuartige Art und Weise kombiniert werden.

Auch in der Geisteswissenschaft und der Kultur wird der Begriff Innovation verwendet. Das forschende Suchen nach neuen Erkenntnissen oder künstlerischen Lösungswegen und Lösungen setzt Neugier, Kreativität und Lust auf Erneuerung voraus. Merkmal künstlerischer Avantgarden ist es, bisher unbekannte („innovative“) Ausdrucksformen zu finden und zu nutzen.
/Wikipedia/

Innovation soll Grenzen einreißen und Potenziale wecken und Neues gestalten.

Dabei ist wichtig, dass es sich nicht immer um ein vollkommen neues Produkt handeln muss. Es kann auch eine kleine, aber sehr wirksame Veränderung sein, die das Produkt verbessert.

Und was ist Kreativität eigentlich?

Ist es etwas geheimnisvoll Mystisches?

Kreativ steht bildungssprachlich für schöpferisch, eigene Ideen entwickelnd, erfindungsreich.

Handelt es sich dabei um ekstatische Selbstverwirklichung?

Wie entsteht schöpferisches, also kreatives Potential? Und wie in Unternehmen?

Gibt es erlernbare Methoden, um das schöpferische Potential aufzuspüren und zu vergrößern?

Seit den 1950er Jahren ist Kreativität die gebräuchliche Bezeichnung für schöpferisches Vermögen. Zum einen gekennzeichnet es das menschliche Handeln oder Denken durch Neuartigkeit oder Originalität. Zum anderen weist es auch einen sinnvollen und erkennbaren Bezug zur Lösung technischer, menschlicher oder sozialpolitischer Probleme auf.

Der Begriff wird angewendet auf wissenschaftliche Entdeckungen, technische Erfindungen, künstlerische Produktionen, unter der Bezeichnung „soziale Kreativität“ auch auf Problemlösungsansätze im Zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Bereich.

Die Problemlösungen künstlerischer Kreativität liegen vielfach in der Verarbeitung emotionaler Konflikte oder in der Kommunikationsabsicht des Künstlers.

Durch die Akzeptanz kreativer Ideen innerhalb einer Gesellschaft, Gruppe und/oder Zweierbeziehung werden diese bedeutungsvoll. Aber im wissenschaftlichen Bereich ist eine objektive Definition kreativer Leistungen nicht eindeutig möglich, da neuartige Ideen durch vorgegebene Wertmaßstäbe schlecht erfasst werden können.

 

 

Persönlichkeitsmerkmale einer kreativen Person

Persönlichkeitsmerkmale eines Kreativen sind das Energie- oder Aktivitätspotential. Das heißt, dazu gehören Vitalität, Initiative und Ausdauer, Neugier, Konflikt- und Frustrationstoleranz, Unabhängigkeit und Nonkonformismus.

Schlagworte wie Avantgarde, Begabung, Denken, Einbildungskraft, Enthusiasmus, Genie, Innovation, Intelligenz, Leistung, Lernen, Originalität, Sozialisation gehören ebenfalls zur Kreativität.

Aber auch intellektuelle Fähigkeiten wie Problemsensibilität, zum Beispiel in der Kommunikation, und/oder Aufmerksamkeit, Flexibilität, Eigenständigkeit, Querdenken, Offenheit für Neues, Konfliktfähigkeit, Konzentration, Bereitschaft zur Umgestaltung von Wahrnehmungs- und Denkinhalten, zum Beispiel der Überprüfung, Ausarbeitung, Mitteilung, Kommunikation, Durchsetzung und/oder Realisierung. Bei künstlerischen Aussagen können Kommunikation und Realisierung zusammenfallen.

Diese Schlagworte gilt es im innovativen Unternehmen mit Leben zu füllen, damit sie einen Sinn bekommen.

Wie entsteht Kreativität und Innovation?

Innovation kann natürlich nur in einem Klima entstehen, in dem Umdenken und Anders-Denken erlaubt ist.

Allerdings wird unser Leben seit Jahrzehnten immer formaler. Immer mehr Regeln und Formalitäten, die vor Andersdenkern schützen.

Unternehmen und ihre Andersdenker

Viele Unternehmer schreien immer laut nach Querdenkern, aber wenn sie dann mit ihnen umgehen sollen, wird das Ganze schon etwas komplizierter.

Tatsächlich sagen viele Menschen, die sich nur etwas vom Mainstream abheben, dass sie Schwierigkeiten mit Kollegen und Vorgesetzten haben.

Wie können dann dort innovative Ideen wachsen?

Denn in jeder Innovation steckt ja auch immer ein mögliches Scheitern.

Vorgesetzte sind Vorbilder

Ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte prägt das kreative Denken und Handeln im Unternehmen. Er/sie ist das Vorbild für das Handeln der Mitarbeiter.

Die Integration der kreativen Faktoren in den (Berufs-) Alltag fördert die Kreativität der Mitarbeiter maßgeblich.

  • Um angstfrei arbeiten zu können, muss sichergestellt sein, dass Vorschläge fair behandelt werden. Das heißt, dass die Vorschläge mit der Urheberschaft sichtbar für alle sind.
  • Es werden schnelle Entscheidungen getroffen, um den (Arbeits-) Fluss nicht zu stören.
  • Kritik und Ablehnung werden sachlich und konkret auf die Aufgabe bezogen begründet. So können sie nicht persönlich genommen werden.
  • Fehlschläge werden toleriert und als Anlass für Lernprozesse akzeptiert.

 

 

Scheitern Sie sich erfolgreich!

Um neue Wege zu gehen, braucht Menschen Sicherheit. Vor allem dann, wenn ein Experiment auch schiefgehen kann.

Denn wer hat schon Lust etwas zu wagen, wenn er/sie dann Ärger oder gar eine Entlassung fürchten muss?

Wenn Sie oder Ihre Mitarbeiter/innen sich auf neues Gebiet wagen, können Sie vorher nie wissen, ob alles gelingt. Erst der Versuch – und Irrtum – zeigt den Weg zum Neuen.

Neues auszuprobieren heißt, Altes in Frage zu stellen, durchaus auch zu kritisieren.

Das kann unbequem sein.  Sehr unbequem sogar.

Aber gerade dort sich viele Chancen zur Verbesserung, sogar zur Neuerungen. Denn schließlich hat sich jemand grundlegende Gedanken über ein Produkt oder einen Prozess gemacht.

Also hinhören, was er/sie zu sagen hat. Es könnte eine wertvolle Idee dabei sein!

Begrüßen Sie das sichere Risiko!

Innovation ist immer ein Risiko. Niemand weiß, ob die Idee Erfolg hat und realisierbar ist.

Um handlungsfähig zu sein, macht es Sinn, ein bestimmtes Budget dafür bereitzuhalten, zum Beispiel als Innovation in die Zukunft. Und manchmal eben auch als Lehrgeld!

Offenheit für Neues

Offenheit für Neues heißt, dass jemand sich durch Interesse und Neu-Gier für ungewöhnliche Ideen und Ansichten öffnet. Wer zu schnell bewertet, gibt der Phantasie keinen Spielplatz.

„Ich möchte auf den Mond fliegen.“ „Dann rufen wir morgen früh gleich an, wann die Flüge gehen.“ Sie können sich gut vorstellen, was für eine lustvolle Unterhaltung zwischen diesen Gesprächspartnern entsteht. Bei diesen Späßen hat unser Inneres Kind unendlich viel Freude und wir sind danach herrlich entspannt.

Auch in alltäglichen Abläufen können solche Elemente eingebaut werden, zum Beispiel als Gewitterbalken im Besprechungszimmer, in der sich das Team zu Meetings trifft. Zu schön, wenn einer in einer lebhaften Diskussion plötzlich ein Teammitglied aufsteht und den Balken um 90 Grad kippt, um seine/ihre Befindlichkeit spontan auszudrücken.

Konfliktfähigkeit

Konfliktfähigkeit heißt die Fähigkeit, sich konstruktiv mit Krisen und Problemen auseinander zu setzen. Konflikte, die von Personen ausgetragen werden, die nur ihre eigene Position sehen, haben geringe Lösungschancen. Erst, wenn es gelingt, den Kontrahenten zu würdigen, das heißt ihn in seiner Eigenart und Einzigartigkeit zu akzeptieren, erzielt man oft schnelle, aber auch überraschende Erfolge. Das sind Lösungen nach dem Win-Win-Prinzip, das heißt, beide Kontrahenten haben etwas aus diesem Konflikt gelernt und/oder erhalten.

Claras Kollege, der zu diesem Zeitpunkt eine hierarchisch höhere Position innehatte, reagierte in ihren Augen immer sehr abweisend auf sie. Eines Tages trafen sie sich auf dem Gang und die übliche Begrüßungszeremonie lief ab. Diesmal erzählte er ihr aber spontan von einer Frau, die dieselbe Position in demselben Bereich wie er innehat.

Clara schaute ihn an und sagte in ihrer temperamentvollen Art, „Meine Güte!“. Gleichzeitig beobachtete sie, dass er vor ihren Augen immer kleiner wurde. Sie war aber mitten im Satz und konnte nicht mehr bremsen, „Diese viele Arbeit möchte ich ja nie machen müssen!“

Er schaute sie erst misstrauisch, dann erstaunt an und wuchs zusehends. „Na ja, so schlimm ist es ja auch nicht!“ Freunde sind sie nicht geworden, aber seitdem verstehen sich doch recht gut.

Konzentration

Konzentration ist eine der wichtigsten Säulen der Kreativität. In der Zeitplanung lernen Sie unter anderem, das es sehr wichtig ist, sich richtig zu entspannen. Nicht die Ablenkung mit Fernsehen oder die Lektüre der zigten Zeitung fördert Ihre Kreativität, sondern sie unterbindet sie.

Durch Alleinsein, zum Beispiel einen Spaziergang oder still am Meer sitzen und den Wellen zuhören, geraten die Gedanken in Bewegung und eine Zwiesprache mit sich selbst beginnt.

Hektische Betriebsamkeit ist auch eine Flucht vor sich selbst. Aus Angst, mit sich selbst konfrontiert zu werden, irren viele Menschen umher wie fremdgesteuerte Kreaturen.

Allein sein muss gelernt werden, ist aber für die innere Entwicklungen unbedingt notwendig.

Fokussieren, um innovativ zu sein

Deshalb meditieren viele Menschen oder ziehen sich für eine Woche ins Kloster zurück. Der Müll, den Sie täglich in sich aufnehmen, hinterlässt Schlacken, die irgendwann einmal verdaut werden müssen, damit sie ausgeschieden werden können.

Alle Sinne, Gedanken, Gefühle und Bewegungen fokussieren sich in dem Moment der tiefen Konzentration auf den wesentlichen Punkt.

Mehr als alles andere ist Konzentration und Aufmerksamkeit ein Akt des sich Verbindens. So schenkt Konzentration und Aufmerksamkeit auch immer Heilung. Was in tiefer Konzentration geheilt wird, ist der Schmerz, der jedem Schmerz zugrunde liegt: Der Schmerz darüber, dass wir alle, so wie Rilke es ausdrückt, „unaussprechlich alleine sind.“ /Julia Cameron, Der Weg des Künstlers/

In jedem Menschen ist ein Kreativitätspotential vorhanden, muss aber entwickelt werden, zum Beispiel durch die Beschäftigung mit künstlerischen Ausdrucksmitteln in der Kreativitätserziehung.

Aber aus Angst vor Zeitverlust werden viele Brainstorming-Sitzungen zu früh beendet, wenn sie überhaupt eingeleitet werden.

(Nach-)Denken wird heute aber leider oft als nicht produktiv empfunden.

Sie brauchen Mitarbeiter, die offen für Neues sind.

Es gibt zwei unterschiedliche Charaktere von Menschen. Die einen fühlen sich wohl, wenn alles seinen geregelten und bekannten Gang geht, die anderen könnten jeden Tag die Welt neu erschaffen.

Ob das angeboren oder erworben ist? Es wird beides sein.

Natürlich gibt es in jedem von uns eine bewahrende Seite und eine Seite, die Lust am Abenteuer hat.

für Innovation benötigen Sie aber die Abenteurer, die Wagemutigen. Aber natürlich sollten jetzt nicht alle Mitarbeiter diese Eigenschaft habe. Ein kleiner Prozentsatz von 30-50% an diesen Mitarbeitern reicht völlig aus.

Inhomogene Teams schaffen Erneuerung und neue Denkansätze.

High Performance Teams in innovativen Unternehmen

Die Kreativität des High Performance Teams kann durch einige Maßnahmen gefördert werden. So ist es positiv, wenn Kommunikationsregeln, zum Beispiel für Besprechungen, eingeführt werden,

  • eine Atmosphäre des Vertrauens und der Kollegialität besteht,
  • das „Wir-Gefühl“ im Projekt existiert,
  • offen und umfassend kommuniziert wird,
  • Konflikte so früh wie möglich erkannt und beseitigt werden,
  • gute Leistungen anerkannt und weitergeleitet werden.

Sie zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus

  • Bereitschaft zu Veränderungen
  • Interesse an der Entwicklung des Arbeitsfelds
  • Gegenseitiges Aushelfen
  • Hohes professionelles Anspruchsniveau
  • Beteiligung an Entscheidungsprozessen
  • Offenheit und Transparenz
  • Faire Konfliktbehandlung
  • Loyalität
  • Lockere Kommunikation und Humor
  • Gemeinsame Aktivitäten

Spezielle Kreativ-Zentren in innovativen Unternehmen

Natürlich wäre es erstrebenswert, dass jedes Unternehmen ein eigenes kreatives Zentrum hätte. Aber gerade für kleinere Unternehmen ist dies nicht durchführbar. Dennoch lassen sich kleine Kreativitäts-Methoden sehr schnell einführen.

Kreative Freiräume!

Etwas zu gestalten braucht Raum und Zeit.

Kreativität und Innovation entsteht nicht mal eben so nebenbei. Na ja, eher selten!

Deshalb ist es sinnvoll, Ihren Mitarbeitern Zeit und Raum zur Verfügung zu stellen, die gezielt für Projekte und Prozesse genutzt wird, die noch am Anfang stehen. Oder machen Sie in einem Workshop die ersten Gehversuche. Natürlich können Sie Mitarbeiter auch für solche Projekte freistellen.

In der Hektik des normalen (Berufs-) Alltags gehen Innovationen, die mit der Ressource Zeit konkurrieren müssen, gehen meist leer aus. Also: Sorgen Sie für Kreativ-Zeiten!

Und vielleicht auch kreative Räume.

Google geht mit seiner Raumgestaltung beispielhaft voran: In den Google Büros finden sich Schaukelstühle, Kicker, Strandkörbe, sogar eiförmige Meetingräume oder Pubs für Sitzungen.  Sie verfügen über kreatives Werkzeug, wie Malutensilien, Klebezettel – und sogar Legosteine.

Wer kann da schon seinem Spieltrieb widerstehen?

Design Thinking

Und jedes Unternehmen kann den Gedanken des Design Thinkings übernehmen, um innovativ zu sein.

Es hilft komplexe Probleme zu lösen, indem das inhomogene Team das Produkt oder den Prozess von allen Seiten untersucht, um nutzergerechtee Innovationen zu schaffen und ganzheitliche Lösungen zu entwickeln.

Herausfordernde Aufgaben und abwechslungsreiche Tätigkeiten

Gleichförmige Arbeiten werden am besten als Prozesse mit Checklisten bearbeitet  und damit automatisiert.

Natürlich müssen sie auch erledigt werden, aber sie sollten so wenig Aufwand wie möglich machen.

Trotzdem sollten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mehrheitlich herausfordernde Aufgaben und abwechslungsreiche Tätigkeiten erledigen.

Je herausfordernder eine Aufgabe ist, desto mehr wird geleistet. Natürlich darf das nicht in Überforderung ausarten. Es sollten die persönlichen Stärken und Interessen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen berücksichtigt werden.

Sinnvoll ist auch, zwei oder mehr Aufgaben zur Bearbeitung gleichzeitig stellen, denn so gibt es ausreichend Abwechslung.

Knappe, aber angemessene Bearbeitungszeiten erzeugen zwar etwas Stress, helfen aber auch die Aufgabe ohne Perfektionismus in einem vorgegebenen Zeitrahmen zu Ende zu bringen.

Anerkennung und Lob für Leistung

Anerkennung und Lob für Leistung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fördert Innovation. Share on XNicht nur nach Abschluss einer Aufgabe, sondern während des ganzen Ablaufs, sollte den Beteiligten

  • Feedback gegeben und
  • Anerkennung zukommen lassen und
  • Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Der Psychoanalytiker Rainer Matthias Holm-Hadulla hat es vor Kurzem in der ZEIT in etwa so formuliert: „Menschen wachsen nicht, wenn sie nicht gesehen werden und ihre Leistung nicht wertgeschätzt wird. Ohne Anerkennung drohen Mitarbeiter zu verstummen.“

Belohnen Sie Anders-Denken!

Was hilft es, wenn alle Mitarbeiter offen sind für Neuerungen und ihre Ideen kommunizieren, doch die Führungskräfte diese immer wieder ablehnen? Sie sehen – richtig voran geht es nur, wenn auch das Management Neues und Innovationen spannend findet.

Das zeigt sich, wenn Sie ein offenes Ohr für die Vorschläge Ihrer Mitarbeiter haben. Auch wenn die Ideen nicht dem entsprechen, was Sie sich vorstellen, sollten Sie Ihre Mitarbeiter keineswegs unter Beschuss nehmen. Würdigen Sie, dass sie es wagen von ausgetretenen Wegen abzuweichen und Neuland zu erkunden. So stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter auch weiterhin mit ihren Ideen zu Ihnen kommen. Denn: Je mehr Ideen entstehen, desto mehr innovative und lohnenswerte sind dabei.

Gezielte Unterstützung bei Problemen

Prinzipiell ist es die Aufgabe von Vorgesetzten, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gezielte Unterstützung bei Problemen zu geben.

So sollte er/sie bei der Aufgabenbearbeitung immer wieder zu ungewöhnlichen Wegen ermuntern und dabei ausreichende Gestaltungsspielräume einräumen.

Es ist wichtig, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen das Gefühl zu geben, dass er/sie ihnen das Gelingen zutraut. Das geht durch Zuhören und Interesse am Arbeitsfortschritt.

Sie unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter punktuell, ohne zu dominieren.

Umfassendes Informationsangebot in innovativen Unternehmen

Umfassende Informationsmöglichkeiten sind in der Definitionsphase einer Aufgabe oder eines Projektes notwendig. Die Mitarbeiter oder die Mitarbeiterinnen sollten da die Möglichkeit haben, sich umfänglich zu informieren.

Allerdings sollten sie auch vor einer Überflutung mit Informationen geschützt werden, denn das führt wieder zum Verzetteln.

Freie Handlungs-und Gestaltungsspielräume

Kreativität entwickelt sich am besten in einem Umfeld, in dem Unterbrechungen und Störungen vermeiden werden können. Erst dort ist Kontinuität gewährleistet.

Gute Vorgesetzte achten darauf, dass sie ihre besten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht dauernd überlasten. Das bedeutet auch, dass

  • unwichtigere Aufgaben dann auch mal temporär zurückgenommen werden.
  • zur Entspannung Ausgleichszeiten gegeben werden und
  • in der Planung und Organisation Pufferzeiten vorgesehen werden.

Verfügbarkeit erforderlicher Ressourcen

 

Die permanente Verfügbarkeit aller erforderlicher Ressourcen verhindert allerdings Innovation. Gerade fehlende Ressourcen fördern die Kreativität und damit die Innovation. Share on X

 

Die permanente Verfügbarkeit aller erforderlicher Ressourcen verhindert allerdings Innovation. Gerade fehlende Ressourcen fördern die Kreativität und damit die Innovation.

Inspiration von außen -> Innovation

Künstler brauchen Inspiration, um etwas zu erschaffen.

Inspiration kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Einatmen“ oder „Geist hineinbringen“.

Durch (permanentes) Lernen, also die Beschäftigung mit neuen Inhalten kommen neue Gedanken von ganz allein.

Wie könnte Inspiration in Ihrem Unternehmen aussehen?

Das könnte sein, sich täglich mit dem Lesen neuer (Fach-) Beiträge zu befassen,  Vorträge oder Videos anzuhören, an Workshops teilzunehmen oder sich auch gewollt mit Andersdenkenden auseinander zu setzen.

Das kennen Sie doch sicher auch. Durch eine Unterhaltung oder ein Telefonat kommen sie plötzlich auf ganz neue Ideen oder Lösungen zu Ihrem Problem. Ja, es ist eine mentale „Frischzellen-Kur“!

Wo Neues zusammen kommt, entsteht immer auch Innovation, weil man sich gegenseitig geistig bereichert.

Flexible Systeme in innovativen Unternehmen

Immer häufiger übernehmen Projektgruppen, zeitlich neu zusammengesetzt werden, die alten Strukturen der Abteilungen ab.

Sie kommen nur für die Dauer eines Projektes zusammen und werden danach wieder aufgelöst . So bleiben die Mitarbeiter flexibel und offen für neues.

Natürlich verändern sich so auch die Unternehmensstrukturen mit der Zeit. Die Strukturen passen sich ergebnisorientiert den Aufgaben an. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind zeitweise Führungskraft und zeitweise Im Projekt als Sachbearbeiter und Sachbearbeiterinnen tätig.

Somit wird Führung eine Aufgabe, aber kein Status. Diese Art von Beweglichkeit fördert Innovation, da sie Offenheit im System fördert.

Innovation anerkennen

Geben Sie Innovationen ein Bühne. Veröffentlichen Sie die Entwickler einer Idee. Belohnen Sie sie. Vielleicht haben Sie Budget für einen Preis, aber eine kleine Rede, eine Honorierung am Schwarzen Brett oder in dem Firmen-Newsletter sind immer drin.

 

 

Der kreative Prozess in innovativen Unternehmen

Ein kreatives „Produkt“ ist es neu und anders als das Gewohnte, ist es überraschend und ist es von Bedeutung. Ebene innovativ.

 

Der kreative Prozess durchläuft verschiedene Phasen, die Zielfindungs- oder Bebrütungsphase, die Reifungsphase, Lösungsphase, Realisierungsphase. Share on X

 

Zielfindungs- oder Bebrütungsphase

In der innovativen Zielfindungs- oder Bebrütungsphase ist das Ziel vielleicht noch gar nicht richtig bewusst. Durch Interesse und Nachfragen werden viele innovative Informationen zu einem bestimmten Thema gesammelt, manchmal auch unbewusst. Es wird bebrütet, Sie gehen damit um.

Weil die Zielklarheit hier oft noch fehlt, wird das Gefühl, dem nachzugehen, häufig im Keim erstickt. Diese Phase dauert so lange bis das eigentliche Ziel klar erkennbar ist oder ein Zwischenziel gesteckt werden kann.

Reifungsphase

In Reifungsphase baut sich das Bild vom Ziel im Geiste langsam auf. Die Informationen, die der Verstand aufgenommen hat, werden im Unterbewusstsein geordnet und verstanden.

Hier ist Geduld mit sich selbst und Vertrauen auf das eigene Unterbewusstsein gefragt.

Lösungsphase

Die Lösungsphase kann etwas dauern oder sich wie ein Geistesblitz darstellen. Die meisten innovativen Lösungen werden im Alphazustand gefunden. Sie ist plötzlich da, nachdem man sich vielleicht einige Zeit geplagt hat. Man tüftelt und tüftelt und gibt entnervt auf und beim Einschlafen, auf der Autobahn, im Theater, völlig unvermutet kommen die besten Einfälle zum Lösungsansatz.

Aus den Einzelinformationen ist ein Ganzes geworden, das zu diesem Zeitpunkt niedergeschrieben werden sollte. An dieser Stelle werden zum Beispiel im Projektmanagement Feasibility Studies oder Machbarkeitsstudien angefertigt.

Realisierungsphase

In der Realisierungsphase führt der Einfall oder Lösungsansatz zur endgültigen Lösung und somit zum Erfolg.

Doch viele Menschen bleiben auch hier stecken und bringen nicht die Geduld für die Routinearbeiten auf, die jetzt geleistet werden müssen. Im Laufe dieser Phase ist nochmals noch mit Rückschlägen zu rechnen, denn durch die Bearbeitung fallen ganz neue Aspekte der Aufgabe auf, die vorher nicht sichtbar waren oder sein konnten.

Hier sind zum Beispiel im Projektmanagement verfeinerte Feasibility Studies und ausführliche Risikoanalysen sinnvoll.

Innovative Methoden, die diese Prozesse befruchten und eventuell beschleunigen sind zum Beispiel Brainstorming, Mind- Mapping, MOSES- Methode, Brainwriting, Kombinationstechnik, Morphologische Matrix, Osborn- Methode, Umkehr- Methode, Das 6- Hut- Denken, Design Thinking, die hier im Einzelnen nicht erläutert werden.

 

 

Fazit

Auch kleine und mittelständische Unternehmen können Kristallisationspunkte für Kreativität und Innovation setzen.

Hierzu gehören vor allem die kreativen Freiräume und das kreative Team. Damit erstehen flexible und innovative Unternehmen, die offen für Neues sind.

 

Bildnachweis: Annette Kunow

 

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Inhomogenität – Der Kreativitäts-Booster für Ihr Team

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Über Annette Kunow

Mein Name ist Annette Kunow und ich bin Unternehmerin, Künstlerin und Hochschullehrerin a. D.

30 Jahre machte ich nun diesen “Trigat” zwischen Hochschule, Unternehmen und Kunst. Ich schaffte es immer wieder, die Synergien zwischen diesen drei Standbeinen herzustellen.

Nur so funktionierte es: Durch die Tätigkeit in meinem Unternehmen KISP bereicherte ich den Unterricht an der Hochschule in der Technischen Mechanik und im Projektmanagement mit Beispielen aus der Praxis.

In der Kunst kann ich dann meine andere Seite leben. Meine Bilder stelle ich mittlerweile weltweit aus.

Ich kann das alles gut integrieren und möchte keine dieser Seiten missen.

About Annette Kunow

Mein Name ist Annette Kunow und ich bin Unternehmerin, Künstlerin und Hochschullehrerin a. D.

30 Jahre machte ich nun diesen “Trigat” zwischen Hochschule, Unternehmen und Kunst. Ich schaffte es immer wieder, die Synergien zwischen diesen drei Standbeinen herzustellen.

Nur so funktionierte es: Durch die Tätigkeit in meinem Unternehmen KISP bereicherte ich den Unterricht an der Hochschule in der Technischen Mechanik und im Projektmanagement mit Beispielen aus der Praxis. Durch die Kreativität bekam ich die notwendige Energie.

  • Guten Tag Frau Prof. Dr. Kunow,

    erstmal vielen Dank für das hier aufbereitete Wissen mit freiem Zugriff aus dem Internet.

    Da ich zur Zeit hinsichtlich Management Sichten auf und Prozesse bzgl. Innovation/Demand/Requirements recherchiere, bin ich einfach mal so frei und schlage folgende begriffliche Trennung von Invention/Erfindung und Innovation gemäß D. Vahs / A. Brem vor.

    „Die Invention oder Erfindung ist die notwendige Vorstufe der Innovation. Sie beschränkt sich auf den Prozess der Ideegenerierung und die erstmalige Umsetzung einer neuen Idee. Die Invention kann sowohl geplant (wenn sie bestimmte vorher festgelegte Ziele erfüllt) als auch ungeplant (zufällig) erfolgen.“

    Als Innovation wird dann definiert: „…die erstmalige wirtschaftliche Umsetzung einer neuen Idee (Exploitation) …“

    (Dietmar Vahs, Alexander Brem: Innovationsmanagement. Von der Idee zur erfolgreichen Vermarktung. 5., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schäffer-Poeschel, 2015)

    Die Invention separat von der Innovation zu betrachten kann helfen, die kreativen Prozesse von (Lean) Management und Pull-Prinzip zu entkoppeln und somit zwei Welten mit unterschiedlichen Gesetzen zu erlauben. Wie ich finde, ist das ein sehr interessantes Spannungsfeld!

    Mit freundlichen Grüßen

    E. Endruschat

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